Textatelier
BLOG vom: 10.05.2016

Mai-Aphorismen

Autor: Emil Baschnonga, Aphoristiker und Schriftsteller, London


Zwischen Gut und Bös herrscht viel Gegenverkehr.

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Mit der Zeit gehen oder altmodisch leben? Kinder erlernen im Spiel mühelos die IT-Medien. Sie sind von ihnen abhängig geworden. Die meisten Eltern ebenfalls. Dort wird viel Verstand geschoren.

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Jeden Tag lässt sich etwas beginnen oder beenden. Das ist besser als sich von Umständen treiben lassen.

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Der Freudenspender säht sein eigenes Glück.

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Höflichkeit ist der Schutzmantel gegen Grobheit.

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Zuviel versprochen – zu wenig gehalten.

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Der Austausch von Gemeinplätzen hat Sinn, wenn man keine Standpunkte beziehen will.

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Das Leben ist ein Tummelfeld, in dem wir uns leicht verirren.

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Jeder Mensch kann besser sein als er ist. Das bedingt, dass er besser sein will.

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Kurzum ist ein langer Umweg. In meinem Berufsleben musste ich viele langatmige Vorträge erdulden, die mit dem Hinweis “ich werde mich kurz fassen” begannen. Ein Glas Wasser stand auf dem Tisch nebenan in Reichweite des Redners. Im Verlauf des Vortrags nippte er immer wieder vom Glas. Was war der langen Rede kurzer Sinn? Mir fehlte das Sitzleder, und ich verschwand unbemerkt. So konnte ich diese Frage nicht beantworten.

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Man soll nicht im Zeitlupentempo denken. Die Zeit ist zu kurz dazu.

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Die Welt wäre weitaus angenehmer, wenn wir uns von Vorurteilen über Rasse, Religion und Status befreiten.

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Sie suchen den Notausgang … und merken nicht, dass sie ihn selbst versperrt haben.

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Sympathien lassen sich vortäuschen. Sie schmieren den Umgang ohne Schmiergeld.

 


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